Unsere Initiative hat sich im Sommer 2010 anlässlich eines rassistisch motivierten Überfalls auf einen Regensburger Barkeeper gegründet.
Unser Ziel ist es, Rassisten den öffentlichen Raum zu nehmen. Wir wollen dies damit erreichen, indem wir Gastronominnen und Gastronomen davon überzeugen, sie nicht zu bedienen.
Im Artikel von Mitinitiatorin Helga Hanusa können Sie sich ausführlich über unsere Entstehungsgeschichte, unser Selbstverständnis, unsere Arbeit und die Bedeutung unserer Initiative informieren. (aus: Julia Hasse/Gregor Rosenthal: Wider die Gleichgültigkeit! Aktiv gegen Rechtsextremismus: Perspektiven, Projekte, Tipps, erschienen in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2013.)
In unserer Erklärung heißt es unter anderem:
„Die Gastronomie in Regensburg zeigt Zivilcourage gegen Nazis und Rassisten!
…Wir sagen Nein zu Intoleranz und Rassismus, die das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in Regensburg stören. Um die Stadt und ihre Einwohner, die Touristen, unsere Gäste und unser Personal vor diesen Übergriffen zu schützen, erklären folgende Gastronomiebetriebe:
Nazis und andere Rassisten haben in unseren Räumen nichts zu suchen. Wir dulden keine rassistischen, diskriminierenden Äußerungen in unserem Lokal.
Wir werden diese Leute nicht bedienen“.
Zivilcourage
Der oben erwähnte Barkeeper hatte sich einigen Neonazis aus einer Angreifergruppe entgegengestellt, als diese eine schwarze Frau und ihr Kind rassistisch beleidigt hatten und sie so vor weiteren Angriffen geschützt.
Einige Zeit später griff die Gruppe von Neonazis den Barkeeper gezielt und brutal an. Ihr Motiv war Rache und Rassismus. Zuvor hatten sie sich in einer Innenstadtkneipe ungehindert alkoholisieren können.
Nur mit Glück entging der Barkeeper dem lebensgefährlichen Angriff durch Flucht in einen benachbarten Imbiss. Dessen Inhaber bot ihm Schutz vor dem andauernden Gewaltexzess der Neonazis.
Seit Anfang 2011 verteilen wir den Aufkleber „Rassisten werden hier nicht bedient“ an Gastronomiebetriebe, damit sie diesen als deutliches Signal gegen Rassismus und rechte Gewalt am Eingang anbringen können. Mittlerweile beteiligen sich 199 Lokale an unserer Initiative, die wir Ende September 2013 in einen eingetragenen Verein umgewandelt haben.
Rassismus ist das Bindeglied verschiedener menschenverachtender Ideologien, politischer Strömungen und Gruppierungen. Vom Antisemitismus bis zur Islamfeindlichkeit gibt Rassismus den Neonazis Nährboden und Auftrieb.
Diese Kräfte versuchen Rassismus als normale Meinung zu etablieren. Je besser ihnen das gelingt, umso niedriger wird die Hemmschwelle für rassistische Politik, für Diskriminierung und Ausgrenzung bis hin zur Gewalt.
Rassisten den öffentlichen Raum nehmen
Vermieter von Räumen, Inhaber von Lokalen, Angestellte in der Gastronomie und Gäste können einen wichtigen Beitrag leisten, damit Menschen, egal welcher Hautfarbe, Religion, Herkunft und demokratischer politischer Richtung frei von Angst hier zusammen leben.